Der BVB-Kapitän war nur vier Tage zuvor vor dem WM-Qualifikationsspiel auf Island verletzt von der Fußball-Nationalmannschaft abgereist.
Bundestrainer Hansi Flick ließ Reus vor dem Island-Spiel wegen leichter Probleme am Knie vorzeitig zum Verein zurückreisen. Es sei nicht das erste Mal, dass andere Spieler vom Nationalteam abreisten, aber die Münchner Nationalspieler nicht, sagte Salihamidzic am Sonntag im TV-Sender Sky. Bayern-Profi Serge Gnabry habe auch Rückenprobleme gehabt, aber gegen Island gespielt. Er erzielte sogar das erste Tor beim 4:0. Am Samstagabend musste Gnabry dann beim 4:1 der Bayern in Leipzig vorzeitig wegen Rückenproblemen vom Platz.
BVB-Spordirektor Michael Zorc zeigte sich verärgert über die Aussagen. „Salihamidzic sollte seine Klappe halten und sich zu den Themen von Bayern München äußern“, sagte er dem „Kicker“. „Was glaubt er eigentlich, wer er ist?“, ergänzte Zorc bei Sport1.
Die Situation mit Reus ärgere ihn „schon ein bisschen“, räumte Salihamidzic auf Nachfrage ein. Flick hatte schon bei Reus' Abreise allerdings angedeutet, dass der BVB-Kapitän womöglich in Leverkusen wieder spielen könne. Auch Bayern-Profi Thomas Müller war wegen Problemen an den Adduktoren von der Nationalelf noch vor dem ersten der drei WM-Qualifikationsspiele gegen Liechtenstein, Armenien und Island abgereist aus dem DFB-Quartier und konnte so am Samstagabend in Leipzig wieder in der Bundesliga auflaufen.
Salihamidzic stichelte noch ein wenig gegen den 32 Jahre alten Reus, der nach seinem EM-Verzicht unter dem neuen Bundestrainer Flick noch mal die Weltmeisterschaft 2022 in Katar anstreben will - und das als Führungsspieler. „Führungsrolle? Wie soll das gehen? Da stehst du jede Minute auf dem Platz“, sagte Salihamidzic. Versöhnlich fügte er aber auch hinzu: „Marco Reus ist ein guter Spieler, keine Frage.“